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Martina Jacobi - Wilhelm – Schweizerhaus Püchau e.V.
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5. August 2010

Die Rückkehr der Brandanschläge

Pressemeldung der Opferberatung RAA Sachsen e.V.

Unterstützung für Betroffene rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt

Mit Bitte um Veröffentlichung, Weiterleitung und Unterstützung!

 

Chemnitz, 04.08.2010: Innerhalb eines Monats wurden in Sachsen vier Imbisse und zwei Autos Ziel rassistischer und rechtsmotivierter Brandanschläge.

Chronologie:

24.6. Eilenburg: Ein Imbisswagen wird in Brand gesteckt und brennt völlig aus. Der Besitzer steht vor dem finanziellen Aus.

 

14.7. Döbeln: Die Autos zweier Mitarbeiter des Treibhaus e.V. werden in Brand gesteckt. Totalschaden. Der Verein positioniert sich offen gegen Neonazis. Die Mitarbeiter sagten zudem vor Gericht gegen diese aus.

 

26.7. Freiberg: Die Tür eines indischen Restaurants wird in Brand gesteckt. Das Feuer konnte zum Glück schnell gelöscht werden.

 

29.7. Freiberg: Ein türkisches Restaurant wird durch Brandsätze in Brand gesetzt. Der Schaden ist so groß, dass das Haus geschlossen bleiben muss. Dem Eigentümer ist damit die existentielle Grundlage genommen.

 

29.7. Eilenburg: Ein Asia- Imbisswagen wird angezündet und dadurch zerstört. Der Besitzer sieht sich schon seit einiger Zeit rassistischen Beleidigungen ausgesetzt.

 

Heute Morgen erreichte die Opferberatung des RAA Sachsen e.V. die Meldung, dass am 29.07. neben dem Döner Haus in Freiberg auch ein Asia- Imbiss in Eilenburg in Brand gesetzt und dadurch völlig zerstört wurde.

„Wir haben innerhalb nur eines Monats von fünf Brandanschlägen erfahren, die sich gegen Migranten sowie Personen richteten, die sich gegen rechts engagieren“ so André Löscher von der Opferberatung. Bei den Anschlägen in Freiberg ist es nur dem Zufall zu verdanken, dass keine Menschen verletzt oder getötet wurden. Die Restaurants befinden sich im Erdgeschoss von Wohnhäusern. Die Motive der Angriffe liegen für die Betroffenen auf der Hand. So gingen dem Angriff in Eilenburg mehrere rassistische Beleidigungen voraus. In Freiberg machte der mutmaßliche Täter Migranten für seine Arbeitslosigkeit und schwierige Lebenslage verantwortlich. Die Autos der Mitarbeiter des Treibhaus e.V. wurden angesteckt, da sie sich offen gegen Rechts positionieren und auch vor Gericht gegen Neonazis aussagten.

Durch die Angriffe bleiben für die Betroffenen neben den psychischen, vor allem die wirtschaftlichen Folgen. „Oftmals hängt an dem Imbissgeschäft die existentielle Grundlage, welche ihnen nun genommen wurde“ so Löscher weiter. Diese Brandanschläge sind Angriffe auf die Grundwerte unserer demokratischen Gesellschaft. Es ist notwendig, dass die Betroffenen Solidarität erfahren und sie mit den Folgen der Anschläge nicht allein stehen. Solidarität mit den Betroffenen ist eine Möglichkeit, Rassismus und Neonazismus deutlich entgegen zu treten.

Die Opferberatung hat sich auf Grund der vermehrten Angriffe entschieden, ein gemeinsames Spendenkonto zu eröffnen. Die eingehenden Spenden werden gleichermaßen an die Betroffenen aus den oben genannten Brandanschlägen verteilt.

 

Helfen Sie mit und unterstützen Sie die Betreiber_innen mit Ihrer Spende.

Spendenkonto:
RAA Sachsen e.V.
Konto: 0643998600
BLZ: 850 802 00
Verwendungszweck: Brandanschläge

 

Spenden sind steuerlich absetzbar. Wir stellen gern Spendenquittungen aus. Die Spender_innen werden - wenn gewollt - veröffentlicht. Anonyme Spenden bitte im Betreff kennzeichnen.

Mit freundlichen Grüßen

Juliane Wetendorf, André Löscher

 

Bei Fragen zu den Fällen in Eilenburg:
Opferberatung Leipzig
Telefon: 0341/2254957
Mobil: 0178/5162937
E-Mail: opferberatung.leipzig@raa-sachsen.de

 

Bei Fragen zu den Fällen in Döbeln und Freiberg:
Opferberatung Chemnitz
Telefon: 0371/4819451
Mobil: 01729743674
E-Mail: opferberatung.chemnitz@raa-sachsen.de

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