3. November 2005
Es ist genug für alle da - Jammern auf hohem Niveau?
WER KRIEGT WAS?
Gesprächsabend zur Friedensdekade
Im Rahmen der diesjährigen Friedensdekade unter dem Motto „Wer kriegt was?“ laden das Netzwerk für Demokratische Kultur e.V. und die Ev.-Luth.
Kirchgemeinde Wurzen am Mittwoch, den 9. November 2005 um 19.30 Uhr zu einem Gesprächsabend in die Räume am Domplatz 4 ein. Nach einem kurzen Impulsreferat von Pfarrer Martin Schiefer besteht während eines gemeinsamen Abendbrotes die Möglichkeit, locker ins Gespräch zu kommen. Die These „Es ist genug für alle da...“ wird an dem praktischen Beispiel der von Zuversicht betreuten Wurzener Tafel zur Diskussion gestellt. Dem folgt eine moderierte Diskussion über die provokative Aussage „Jammern auf hohem Niveau“. Ab ca. 21.30 Uhr besteht die Möglichkeit, an einer Andacht im Kerzenschein im Wurzener Dom teilzunehmen. Der Eintritt ist frei.
Denkanstöße:
Wenn einer Familie mit vier Kindern täglich nur zehn Euro für Lebensmittel bleiben,ist
dies ein Skandal, weil andere sich auf Kosten der Schwachen, Arbeitslosen,
Ungebildeten etc. bereichern. Wenn Manager hunderte Mal soviel verdienen wie eine Krankenschwester, die sich jeden Tag über Leben und Tod vor ihren anvertrauten Patienten verantworten muss, dann sind das tägliche Ungerechtigkeitszustände.
Wenn in Europa Millionen Tonnen Lebensmittel vernichtet werden, damit der
Weltmarktpreis für Tomaten, Getreide etc. hoch gehalten werden kann, dann ist
das rabiates Vergehen an den Früchten der Schöpfung, weil gleichzeitig täglich
Tausende von Menschen verhungern müssen.
Wenn Deutschlands Rüstungsfirmen im Jahr 2003 vier Mal so viel Kriegsmaterial
exportiert haben wie im Jahr davor (1,3 Milliarden Euro nach einem Volumen von
318 Millionen Euro im Jahr 2002), dann ist das ein Skandal, weil dieses Geld für
Gesundheit und zur Rettung von Leben gebraucht wird.
Wenn der Staat verarmt, weil Großunternehmen und Aktionäre immer
weniger Steuern zahlen bei gleichzeitigerErhöhung der Gewinne, dann ist das ein
Verbrechen an der sozialen Gerechtigkeit.
Wenn Großkonzerne wie Banken u.a. Millionen, ja Milliarden Gewinne machen,
aber gleichzeitig, um den Gewinn hoch zu halten, Tausende von Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmern entlassen, dann ist das eine soziale Sünde.
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