8. Juni 2015
Kundgebung gegen Wurgida/ Legida in Wurzen
NoWurgida!
Die Gida-Bewegung kommt zurück nach Wurzen – unter verschiedenen Labels versucht die Legida-Bewegung Ableger im ländlichen Raum zu verankern. Dabei wollen wir nicht tatenlos zusehen.
Wir rufen die Bürgerschaft von Wurzen auf gegen Rassismus und völkischen Nationalismus zu protestieren und sich für ein respektvolles Miteinander in einer vielfältigen und weltoffenen Gesellschaft in Wurzen einzusetzen. Zeigt Courage – so wie es schon viele Tausende in anderen Städten Deutschlands getan haben.
Wir wollen eine Gesellschaft mit humanitärer und solidarischer Flüchtlingspolitik, mit gleichen Rechten für Zugewanderte und mobile Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Gemeinsam für ein menschenfreundliches, solidarisches Miteinander!
Montag, 08. Juni 2015
18.00 Uhr Kundgebung auf dem Bürgermeister-Schmidt-Platz
mit Rednerinnen und Rednern aus dem Landkreis Leipzig.
DGB Region Leipzig-Nordsachsen und Netzwerk für Demokratische Kultur e.V.
www.ndk-wurzen.de
www.leipzig-nordsachsen.dgb.de
Aufruf zum download hier.
Hintergrundinformation
Nach gut drei Monaten Pause wollen die in der Facebook-Gruppe „Wurzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch“ vereinten Wutbürger/innen, Rassist/innen und Nazis am Montag, dem 8. Juni, wieder durch Wurzen marschieren. Vom Thema Asyl ist allerdings nicht mehr die Rede, statt dessen soll nun angeblich für „Freiheit und Souveränität für Deutschland“ demonstriert werden. Dazu hat man sich mit Viktor Seibel aus Kassel einen passenden Redner aus dem verschwörungsideologischen, antiamerikanischen Wahnmachen-/ Pegida/- Endgame-Spektrum eingeladen.
Die Demo in Wurzen wird offiziell von „Legida – Gemeinsam für Deutschland“ unterstützt. Dass die immer mehr ins Sektenhafte abgleitende Legida-Bewegung jetzt ausgerechnet in Wurzen aufschlägt, ist kein Zufall. Mit Markus Johnke stammt eine ihrer verbliebenen Führungsfiguren aus Wurzen.
Johnke hatte bereits die vergangenen Aufmärsche von „Wurzen wehrt sich“ angemeldet. Diese hatten am 11. Februar in Form einer „Spontandemonstration“ von 70 Personen begonnen, am 20. Februar nahmen an dem „Spaziergang“ bis zu 150 Personen teil. Dabei handelte es sich größtenteils um jüngere Männer aus dem Neonazi-Milieu. Bei den folgenden Rundgängen am 6. und 20. März ging die Teilnehmerzahl wieder kräftig zurück. Sichtlich verärgert wandten sich die Betreiber/innen der Facebook-Seite „Wurzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch“ schließlich am 17. April an ihre Anhänger: „IHR habt mit euren Füßen abgestimmt und durch euer Fernbleiben die Mutigen als eine Minderheit im Stich gelassen.“
Nun will die selbsternannte „mutige Minderheit“ am 8. Juni einen neuen Anlauf wagen und dadurch auch neuen Schwung für die stagnierende Legida-Bewegung gewinnen. Bei ihrer vorerst letzten Demonstration am 4. Mai in Leipzig hatten die Sprecher der islamfeindlichen, antiamerikanischen und nationalistischen Gruppierung bereits angekündigt, ihre Aktivitäten verstärkt ins Umland zu verlagern. Nach dem nächsten Legida-Auflauf in Leipzig am 15. Juni sind bereits weitere Kundgebungen in Eilenburg und Borna angekündigt.
Diesem Treiben werden wir nicht tatenlos zusehen. Egal ob unter dem Label „Wurzen wehrt sich“, „Legida“, „Gida-Regional“ oder „Wurgida“, ob in Wurzen, Leipzig, Eilenburg oder Borna – wir werden uns deutlich positionieren und in Hör- und Sichtweite gegen die von Johnke, Seibel & Co. vertretenen rassistischen und völkischen Einstellungen demonstrieren.