Ich finde die Arbeit des NDK wichtig, weil …

sie eine vielfältige demokratische Kultur erlebbar machen in ihren vielen Projekten bis hin zu Begegnungen und organisierter Hilfe für Aussiedler und Geflüchtete vor Ort.
 

Gottfried Röthig – Augenoptiker aus Wurzen
Geschlafen wird später!
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17. Juli 2005

Pressemeldung: Neonazis stören NDK-Kultursommer

Neonazis stören NDK-Kultursommer Ungebetene Gäste bedrohen Besucher Wurzen, 16. Juli 2005: In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend bedrohten Neonazis die Gäste einer Kultursommer-Veranstaltung des Netzwerks für Demokratische Kultur e.V. (NDK) auf dem Domplatz 6 in Wurzen. Mit Hilfe der Polizei wurden sie zum Verlassen des Geländes gezwungen, belagerten aber weiter den Domplatz. Das NDK erstattete Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs und entwickelt nun mit Polizeidirektor Bernd Merbitz ein Sicherheitskonzept für den gesamten Kultursommer. Etwa 40 Besucher saßen am Freitagabend nach dem Konzert von „Elektro van Tee“ noch gemütlich in der Kulturbar zusammen, als gegen 0:20 Uhr plötzlich vier der Neonazi-Szene zuzuordnende Personen sich an der Theke breit machten und drei Besucher verbal bedrohten. Vier weitere Rechtsextreme, die ihre Ideologie durch T-Shirts und Tätowierungen offen zur Schau trugen, warteten am Eingangstor. Ein Mitarbeiter des NDK forderte die ungebeten Gäste auf, das Gelände sofort zu verlassen. Als sie dieser Aufforderung nicht nachkamen, informierte er die Polizei. Die beiden 10 Minuten später eintreffenden Polizisten sahen sich auf dem Domplatz mittlerweile einer Gruppe von 20 bis 30 Neonazis gegenüber, die lautstark Eintritt zum Gelände verlangten. Sie hatten bereits das an der Außenmauer befestigte Kultursommer-Banner in Brand gesteckt und ein Fahrrad demoliert. Die Beamten zwangen die Rechtsextremen, das Kultursommergelände zu verlassen, nahmen von einigen die Personalien auf und forderten Verstärkung an. Bis diese eintraf, bemühten sich die beiden Polizisten, die provozierende Parolen wie „Hier marschiert der nationale Widerstand!“ skandierende Gruppe vor dem mittlerweile geschlossenen Tor zurückzuhalten. Dennoch gelang es zwei Neonazis, sich über die Mauer der angrenzenden Berufsschule erneut Zugang zum Gelände zu verschaffen. Die Polizei empfahl dem NDK, die Veranstaltung abzubrechen, um eine Eskalation der Lage zu vermeiden. Als um 1:50 Uhr endlich ein zweiter Streifenwagen eintraf, durfte das Fahrzeug mit Band und Techniker den Konzertplatz verlassen. Die Neonazis versuchten vergeblich, den Transporter mit einer Sitzblockade aufzuhalten. Bei den in der Kulturbar verbliebenen Konzertbesuchern wurde die Sorge um ein sicheres Nachhausekommen immer größer, zumal mittlerweile auch auf der Liegenbank und in der Wenceslaigasse 10 bis 15 rechtsextreme Jugendliche gesichtet worden waren. Dank spontaner Fahrgemeinschaften konnten die zum Teil unter Schock stehenden Gäste sicher nach Hause gelangen. Um 2:30 Uhr löste die Polizei mit Hilfe weiterer Verstärkung die Zusammenrottung der Neonazis auf dem Domplatz endgültig auf. Die Verantwortlichen des NDK erstatteten am Samstag umgehend Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch. Trotz dieses unverhohlenen Einschüchterungsversuchs durch die Rechtsextremisten geht der Kultursommer wie geplant weiter. Bis zum 10. September gibt es auf dem Domplatz immer freitags und sonnabends Kinovorstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen. Als Reaktion auf den Vorfall entwickelt das NDK in Zusammenarbeit mit Polizeidirektor Bernd Merbitz nun ein Sicherheitskonzept für den gesamten Kultursommer.

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