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Manfred Wolfgang Goldschmidt

(1924 - 2010)

Wir trauern um Manfred Wolfgang Goldschmidt, der am 30. November 2010 in St. Etienne (Frankreich) verstarb, wie uns sein Sohn Michel mitteilte.

Manfred Wolfgang Goldschmidt wurde am 1. Juni 1924  in Wurzen geboren und lebte bis Ende 1938 in der Stadt. Seine Eltern besaßen ein damals bekanntes Herrenkonfektionsgeschäft in der Jacobsgasse, welches bereits 1885 von Manfreds Großeltern gegründet wurde. Die vollkommen assimilierte jüdische Familie war ab 1933, wie alle deutsche Juden, den zahlreichen Repressionen und Verboten der Nationalsozialisten ausgesetzt. So musste die Familie bereits vor der Pogromnacht am 9. November 1938 ihr Geschäft an "Arier" verkaufen. Während jener entsetzlichen Nacht wurden Manfred und sein Vater zusammen mit weiteren Wurzener Juden verhaftet, sein Vater anschließend in das KZ Sachsenhausen gebracht. Wahrscheinlich durch Kontakte zum Umfeld des ehemaligen Leipziger Oberbürgermeisters Gördeler, konnte Manfreds Mutter ihrem Mann wenig später frei bekommen. Nur wenige Wochen danach emigrierte die Familie nach Holland und nach dessen Besetzung durch die Nazis weiter nach Paris. Manfreds Schwester Liselotte (geb. 1920) musste krankheitsbedingt bereits Mitte der 30er Jahre Wurzen verlassen und lebte bis zu ihrem Tod in England und den USA.

Nach dem Einmarsch der Deutschen in Paris wurde Manfred mit seinen Eltern verhaftet, in das berüchtigte SaWolfgang Manfred Goldschmidt in der Wurzener Jacobsgasse. Foto: NDKmmel- und Durchgangslager Drancy und im März 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Vater und Mutter wurden fast sofort in den Gaskammern umgebracht. Der 19jährige musste nun im Auschwitzer Lager Monowitz für die IG Farben schuften. Mit dem Näherrücken der Roten Armee wurde er wieder zurück nach Deutschland gebracht, wo er schließlich in das KZ Buchenwald kam und durch dessen Befreiung seitens der amerikanischen Truppen den Holocaust als einer der wenigen Wurzener Juden überlebte. In seine Heimatstadt wollte er nicht wieder zurück kehren, ebenso wenig in Deutschland bleiben, also ging er wieder nach Frankreich. Dort lernte er seine spätere Ehefrau kennen und wurde im Laufe der Jahre Vater von zwei Kindern und Großvater mehrerer Enkelkinder.

Erst mit dem Fall der Mauer und den nun endlich möglichen Rückführungsansprüchen für die von den Nazis geraubten Häuser seiner Familie, betrat Manfred Goldschmidt wieder Wurzener Boden und besuchte die Stadt mehrere Male. In einem Gespräch mit ihm vor einigen Jahren in Wurzen antwortete er auf die Frage, wo er denn heute seine Heimat sehe: "Na hier. Ich bin doch hier geboren."

Das Netzwerk für Demokratische Kultur e.V. wird ihn stets in Erinnerung behalten und alles dafür tun, dass ihm und den vielen anderen Bürgerinnen und Bürgern, die während des Holocausts Wurzen verlassen mussten und in den Todeslagern der Nazis umgebracht wurden, ein ehrendes und bleibendes Andenken in unserer Stadt bewahrt wird.

Wurzen, 09.02.1011

2. Februar 2011, Monika Lazar, MdB

Bundestagsabgeordnete rufen zur Anti-Nazi-Demonstration in Dresden auf

In einem Clip auf YouTube kündigen 18 Mitglieder des Bundestages - unter ihnen Wolfgang Thierse, Petra Pau und Hans-Christian Ströbele - ihre Teilnahme an den Blockaden gegen den Nazi-Aufmarsch in Dresden an und rufen zur breiten Beteiligung auf.

 

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5. März 2011

Punk : Thüringentag in Sachsen

1

Punk!Roiber
Kollektiver Brechreiz
The Pengpengs
SK-Karaoke mit Cafe Spione

Eintritt - 6 Euro

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7. Februar 2011, bnr.de

Misstrauen und Einschüchterung

Wurzener NPD-Stadträte ohne Unterstützung durch die KPV

Die beiden NPD-Abgeordneten im Stadtrat von Wurzen mussten Ende Januar eine Schlappe hinnehmen: Einem Bericht der „Leipziger Volkszeitung“ zufolge verloren Wolfgang Schroth und Matthias Möbius bei der Bestellung der Ausschüsse gleich drei Sitze in den Gremien. Doch damit nicht genug: Die „Kommunalpolitische Vereinigung“ (KPV) der NPD, welche ihren Abgeordneten bei solchen Vorfällen eigentlich helfen soll, wollte diese Unterstützung zunächst offenbar verweigern.

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1. Februar 2011, blog.zeit.de

Streik gegen umstrittene Extremismusklausel

bundes- und sachsenweiter Aktionstag gegen die so genannte Extremismusklausel
bundes- und sachsenweiter Aktionstag gegen die so genannte Extremismusklausel

Die Initiatoren des bundesweiten „Aktionstages für Demokratie – gegen Misstrauen und Bekenntniszwang“ ziehen eine positive Bilanz der Proteste. Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V., Kulturbüro Sachsen e.V., Opferperspektive Brandenburg e.V. und der Verein für Demokratische Kultur in Berlin e.V. hatten gemeinsam dazu aufgerufen bei der Regierung die Streichung der umstrittenen Extremismusklausel zu verlangen. Einige Initiativen gegen Rechts hatten darüber hinaus für den 1. Februar einen Streik beschlossen, um gegen die “Extremismusklausel” zu protestieren. Sie weisen daraufhin, dass es bereits die dritte strittige Selbstverpflichtungserklärung ist, die Kristina Schröder durchbringen will. Im Jahre 2004 scheiterte sie mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung der Hörfunksender für deutschsprachige Musik. Ein Jahr später wollte sie eine freiwillige Selbstverpflichtung muslimischer Organisationen und Moscheen, ebenfalls ohne Erfolg.

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28. Januar 2011, eigene

Young Europe: Lesebühne sucht Leser_innen

Young Europe Abend
Young Europe Abend

Am 28. Januar gibt es wieder einen Young Europe Abend, den unsere beiden Europäischen Freiwilligen organisieren. Bisher gab es in dieser Veranstaltungsrubrik Länderabende, Karaoke und Filmvorführungen.

Dieses mal hatten wir die Idee, eine Art Lesebühne (in etwa wie die ehemaligen Eigenlesungen) zu veranstalten und da der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar) unmittelbar am Tag zuvor war und wir diesen bisher jedes Jahr mit einer Veranstaltung begangen haben, möchten wir dieses mal den Young Europe Abend dafür nutzen, thematisch allerdings auch etwas ausweiten.

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22. Januar 2011, eigene

Jiddische Lieder mit dem Klezmerpack

Das Klezmerpack aus Münster spielt auf.

Klezmer packt! Die Klezmermusik, Jahrhunderte alte jüdische Tradition in jiddischer Sprache, wurde ursprünglich von den “Fahrenden Klezmorim” bei allen möglichen Anlässen gespielt. Und so beleuchtet diese Musik mit ihren traumhaften, ganz eigenen Melodien das volle Spektrum der menschlichen Seele, von tiefer Melancholie bis zu spritziger Lebensfreude.

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3. Januar 2011, NDK

Aktueller NDK-Newsletter erschienen

Unser aktueller NDK-Newsletter (PDF) steht hier zum download für Sie/euch bereit. Darin gibt es einen kurzen Abriss zu unserer Klausurtagung im November letzten Jahres und wir setzen uns mit der so genannten "Extremismusklausel" auseinander. Zudem stellen wir kurz unseren neuen Europäischen Freiwilligen Cevdet vor und wie gewohnt gibt es Auszüge aus unserer Chronik zu neonazistischen Aktivitäten aus der Umgebung.

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16. Dezember 2010, Ronny Kriz (Koordinierungsstelle)

Weihnachtsnewsletter des Lokalen Aktionsplanes "Miteinander Tolerant Leben"

 

Liebe Projektträger und Kooperationspartner im LAP,

sehr geehrte Damen und Herren,

mit dem letzten LAP-Newsletter in diesem Jahr möchte ich Ihnen gleichzeitig für die geleistete Arbeit zur Förderung von Vielfalt, Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit in unserem Landkreis Leipzig recht herzlich danken. Mit dem Wunsch auch im kommenden Jahr wieder mit Ihnen gemeinsam zusammenarbeiten zu dürfen, verabschiede ich mich ab 23.12. 2010 bis 02.01.2011 in die „kreative Winterpause“. Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen erholsame und gesegnete Feiertage sowie einen schwungvollen Start ins neue Jahr bei bestmöglicher Gesundheit.

Mit winterlichen Grüßen aus Grimma

Ronny Kriz

 

 

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15. November 2010, BAGKR

Pressemitteilung: „Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus“ (BAGKR) fordert Familienministerin Kristina Schröder zum Verzicht auf Extremismuserklärung auf

Berlin, den 12.11.2010: Am 9.11.2010 sollte in Dresden der Sächsische Demokratiepreis vergeben werden. Im Vorhinein wurden die zehn nominierten Vereine und Initiativen aufgefordert, eine so genannte „Ehrenerklärung“ zu unterschreiben. Einer der Hauptpreisträger, das Alternative Kultur- und Bildungszentrum Sächsische Schweiz (AkuBiz e.V.) aus Pirna, nahm den mit 10.000 € dotierten Preis nicht an, weil er die dazu notwendige „Ehrenerklärung“[1] nicht mittragen wollte.

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