27. September 2014
Ehemaliger Betreiber von "Front Records" wegen Volksverhetzung und Bedrohung verurteilt
Wurzen/ Leipzig: Der frühere Betreiber des Rechtsrock-Versandes "Front Records" P. muss wegen Volksverhetzung und Bedrohung 2.400 Euro zahlen. P. führte zumindest bis 2010 die CD "Adolf Hitler lebt" im Sortiment des o.g. Labels. Auf dem Tonträger wird der Holocaust in Frage gestellt. Außerdem glorifiziere ein Lied die Taten des Terror-Netzwerks "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU).
Eine Berufungsverhandlung am Leipziger Landgericht sollte nun zweitinstanzlich ein Urteil des Amtsgerichtes Torgau klären. Die Band "Gigi & Die braunen Stadtmusikanten" um Neonazi Daniel G. stellen in ihrem Album "Adolf Hitler lebt" nicht nur den Holocaust in Frage. In dem Lied "Der Döner-Killer" verweist die Gruppe scheinbar auf die NSU-Mordserie. Die CD erschien bereits 2010. G. wurde mittlerweile wegen Volksverhetzung zu 1.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Zwar legte er damals ein Gutachten von Szene-Juristin Gisa Pahl vor, welche die Liedtexte allesamt als unbedenklich einstufte. Allerdings bewerteten die Richter deren Ausführungen als Gefälligkeitsgutachten. Die Entscheidung des Oberlandesgerichts Oldenburg gegen G. könnte ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass P. letzten Endes in seinem Verfahren klein beigab und den Einspruch gegen das Torgauer Urteil vom 29.04.2014 zurückzog. Die CD ist mittlerweile indiziert. Quelle: L-IZ.de