15. Mai 2024
Rechte Störversuche beim CSD in Wurzen
Wurzen: Zum ersten Mal findet in der Stadt ein Christopher Street Day (CSD) statt. Über 250 Menschen beteiligen sich daran und ziehen unter dem Motto „Angstfrei und sichtbar – CSD in Wurzen“ durch die Stadt. Begleitet wird die von wenigen Polizeikräften abgesicherte Demonstration von verschiedenen rechten Störversuchen.
Bereits vor Beginn der CSD-Demonstration am Wurzener Bahnhof wird laut Zeug:innen aus einer Gruppe von Neonazis mehrfach der Hitlergruß gezeigt. Gemeinsam mit weiteren Neonazis stört diese Gruppe, die sich zum Teil aus Mitgliedern der „Jungen Nationalisten“ (JN) zusammensetzt, auf Höhe der Dresdener Straße erneut die CSD-Demonstration und beleidigt die Teilnehmer:innen LGBTQI*-feindlich sowie misogyn. Die Polizei stoppt den Demonstrationszug unmittelbar vor der Gruppe von Neonazis, um vermeintliche Vermummungen von Demonstrationsteilnehmenden zu ahnden. Ein vollständig vermummter Neonazi am Straßenrand bleibt hingegen unbehelligt.
Nachdem die Demonstration auf den Marktplatz zieht, sammeln sich in verschiedenen Kleingruppen etwa 30 Neonazis rund um den Platz und versuchen, die Anwesenden durch ihr öffentliches Auftreten einzuschüchtern. Bei diesen Einschüchterungsversuchen bleibt es nicht. Zeug:innen berichten, dass bei der Abreise von der Demonstration einer Gruppe von Teilnehmenden gewaltsam versucht wird, eine regenbogenfarbene Pride-Fahne zu entreißen.
Über die gesamte Dauer des CSD ist zudem der extrem rechte Medienaktivist WeichreiteTV anwesend und streamt die Veranstaltung bei YouTube. Immer wieder versucht WeichreiteTV möglichst nah an die Demonstration heranzukommen und diese abzufilmen.
Quelle: NDK, Zeug:innen