5. März 2012
Spaltung der NPD in Leipzig schreitet voran
Landkreis Leipzig:In Sachsen hat sich die Spaltung der NPD mit weiteren Austritten aus dem Kreisverband (KV) Landkreis Leipzig zugespitzt. Der dortige Kreisvorstand, bisher geleitet durch Marcus Müller (39, Mutzschen), ist demnach geschlossen zurück- und umgehend aus der Partei ausgetreten.
Über den offenbar länger geplanten Schritt war bisher nur intern berichtet worden. Gestern wurde in einem Kommentar auf der Neonazi-Website “Altermedia” behauptet, ein nicht näher bezeichneter “NPD-KV in Sachsen” wolle “die Gefolgschaft zur Apfelmusfraktion aufkündigen”. Weiter hieß es, man wolle “auf jeden Fall als Freie Kräfte weiterarbeiten, ohne den Betonklotz der NPD am Fuß”. Einen NPD-Kreisverband werde es in der betroffenen Region “auf absehbarer Zeit nicht mehr geben.” Es ziehe sich nicht nur der Vorstand zurück, auch weitere NPDler aus der Region wollen die Partei verlassen. Der gesamte Kreisverband hatte bisher etwa 50 Mitglieder. Der faktischen Selbstauflösung des Kreisverbandes ging ein hartes Durchgreifen des Landesverbandes voraus. Anfang Februar war Sven Tautermann (41, Nerchau), der bisher für die Partei im Kreistag saß, aus der NPD ausgetreten. Zugleich distanzierte sich die Partei vom NPD-nahen Kreistagsmitglied Gerd Fritzsche (59, Borsdorf). Durch die neuerlichen Austritte wird die NPD vermutlich eine ganze Reihe kommunaler Mandatsträger verlieren, darunter die Kreisräte Heiko Forweg (35, Machern) und Wolfgang Schroth (65, Wurzen), außerdem ihren Stadtrat in Trebsen, Andreas Hufnagel (47). Quelle: GAMMA, chronik.LE